Grüne diskutieren über Städtepartnerschaft für Hattingen

Bei unserer Veranstaltung am vergangenen Donnerstag haben wir uns mit Städtepartnerschaften beschäftigt. Einen Einstieg in das Thema lieferte Beate Brockmann von der Netzwerkstelle Städtepartnerschaften bei der Auslandsgesellschaft in Dortmund und stellte Motive, Strategien und Ziele vor. Auch Hattingens Jugendparlament und Die Partei hatten das Thema in jüngster Vergangenheit auf die Agenda gesetzt.

Hattingen zählt zusammen mit Schermbeck zu den beiden einzigen Kommunen der Metropole Ruhr, die bislang noch keine Städtepartnerschaft zu einer anderen Gemeinde aufgenommen haben. „Bei zunehmender Europa- und Ausländerfeindlichkeit, die wir leider auch in Hattingen beobachten, kann eine Partnerstadt eine niedrigschwellige Berührungsmöglichkeit mit Internationalität bieten“, meint Alexandra Weber, Sprecherin der Hattinger Grünen. „Eine Partnerstadt könnte beispielsweise in einem größeren Angebot für Azubi- und Schüleraustausche resultieren, aber auch in einer Stärkung des Tourismus.“

In der Diskussion wird aber auch deutlich, dass eine Städtepartnerschaft kein Selbstzweck ist, sondern ganz konkret ausgestaltet und mit Leben gefüllt werden muss. Anhaltspunkte für die Suche nach einer geeigneten Partnerkommune können Ähnlichkeiten sein, zum Beispiel in der Stadthistorie oder der wirtschaftlichen oder geographischen Lage, Fachexpertisen in bestimmten Bereichen oder ob es bereits persönliche Kontakte oder Beziehungen zu Kommunen im Ausland gibt. „Wir beschäftigen uns schon seit längerem mit dem Thema der Städtepartnerschaften. Gemeinsam mit der städtischen Zivilgesellschaft wollen wir die möglichen Schritte für einen besseren internationalen Dialog prüfen und den Austausch im klimapolitischen, kulturellen, und wirtschaftlichen Raum vorantreiben. Über die Vielfältigkeit und Möglichkeiten einer Partnerschaft wollen wir mit der Stadtgesellschaft ins Gespräch kommen“, erklärt Marvin Bruckmann, Sprecher der Hattinger Grünen. Schlussendlich entscheidet über die Aufnahme von Gesprächen jedoch der Stadtrat.

Insgesamt fast 7000 Städtepartnerschaften gibt es in Deutschland. Die meisten davon sind mit Frankreich und Polen. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden verstärkt Städtepartnerschaften gegründet, um Aussöhnung zwischen den Völkern Europas und kommunale Zusammenarbeit über nationale Grenzen hinaus zu fördern. Städtepartnerschaften tragen zur Völkerverständigung bei und können unter anderem dabei helfen, globale Netzwerke zu knüpfen, den eigenen Standort aufzuwerten oder eine Integration der Stadtgesellschaft zum Beispiel im internationalen Kontext zu fördern. Zudem können Lösungsansätze für gemeinsame Herausforderungen gefunden werden.

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