Dioxin im Futter – Altöl in der Butter?

Update 10.02.

 

Auch vor unserer Haustür kein Dioxin!

 

Der Grüne Verband in Hattingen hat sich heute mit einer ausführlichen Anfrage an den Rat gewandt. Dazu der Sprecher der Grünen in Hattingen H. Oliver Degner:

„Wir wollen wissen, ob und inwieweit auch vor unserer Haustür der Dioxinskandal angekommen ist. Es darf nicht sein, dass die Bürgerinnen und Bürger sowie die Landwirtinnen und Landwirte in Hattingen solchen kriminellen Auswüchsen der Lebens- und Futtermittelbranche ausgeliefert sind. Kontrollen sind ein wichtiger Baustein für rückstandsfreie Nahrungsmittel. Die Zuständigkeit dafür liegt auch in kommunaler Verantwortung. Darum stellt der Ortsverband der Grünen in Hattingen  heute eine ausführliche Anfrage an den Rat, der 10 Fragen umfasst.

 

Diese betreffen zum einen Untersuchungen nach konkreten Dioxingehalten in Futter- und Lebensmitteln in unserer Region, aber auch, wie zukünftig mit solchen Krisen und gesundheitsgefährdenden Stoffen umgegangen werden soll. Nicht zuletzt wollen wir auch wissen, wie umfangreich die Bürgerinnen und Bürger von Hattingen unterrichtet wurden und zukünftig unterrichtet werden.“

„Wir dürfen nicht die Hände in den Schoß legen, sondern wollen aktiv bewirken, dass sich solche katastrophalen Missstände nicht wiederholen“, so Marius Brodersen, ebenfalls Sprecher der Grünen in Hattingen, abschließend.

 

 

 

Der Skandal um mit Dioxin vergiftetes Hühnerfutter zieht weiter Kreise. Verena Schäffer, Landtagsabgeordnete aus dem Ennepe-Ruhr-Kreis, sieht in dem 10-Punkte-Plan der rot-grünen Landesregierung einen wichtigen Schritt zum Schutze von Verbraucherinnen und Verbrauchern. Dieser werde aber auch die Hersteller im Ennepe-Ruhr-Kreis unterstützen. „Wir müssen mehr Anreize für den Ökolandbau setzen und die Kontrollen verstärken“, sagte die Wittenerin, „sonst haben wir über kurz oder lang ein anderes, aber ähnliches Problem vor der Tür.“

 

Zudem müssten die Länder auf Bundesebene besser zusammen arbeiten, um den hinlänglich bekannten Fett-Panschern das Handwerk zu legen. Schäffer ergänzte ausserdem, dass „die jetzt vom grünen Landwirtschaftsminister veröffentlichten Eiern-Stempelnummern auch den Verbrauchern und Händlern bei uns im EN-Kreis helfen, keine ‚faulen‘ Eier zu nehmen.“

Irmingard Schewe-Gerigk, Sprecherin der Grünen im EN-Kreis, sieht auch die Verbraucherinnen und Verbraucher in der Pflicht. „Jeder muss selber entscheiden, wo und was er einkauft. Immer wieder auftretende Skandale wie der jetzige zeigen, dass der Preis eben nicht das alleinige Kaufkriterium sein darf. Herkunft und Qualität sind mindestens genauso wichtig“, sagte die Herdeckerin. Mit Dioxin verseuchte Lebensmittel könnten auch über Fertiggerichte in die Töpfe der Menschen gelangen. „Wer Bio-Produkte kauft, ist dieses Mal auf der sicheren Seite“, sagte Schewe-Gerigk. Bisher seien glücklicherweise keine Höfe und Hersteller zwischen Hattingen und Schwelm betroffen. „Ich gehe davon aus, dass sich die Produzenten von Geflügel und Eiern bei uns im EN-Kreis nicht in die Hände zweifelhafter Futterhersteller begeben und gepanschtes Futter verfüttert haben“, sagte die Herdeckerin. Das spräche für das Verantwortungsbewußtsein der hiesigen Hersteller. Schließlich haben Reste aus der Diesel-Produktion nichts im Tierfutter zu suchen. „Denn wer möchte schon Altöl in der Butter haben?“, so Schewe-Gerigk weiter.

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Update: PRESSEMITTEILUNG der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen

NR. 0030. Datum: 17. Januar 2011

 

 

 

Aktuelle Stunde zum Dioxin-Skandal

 

Volker Beck, Erster Parlamentarischer Geschäftsführer, erklärt:

 

Wir haben heute eine Aktuelle Stunde mit dem Titel „Krisenmanagement der Landwirtschaftsministerin im aktuellen Dioxin-Skandal“ beantragt.

 

Seit Wochen reißt die Kette neuer Enthüllungen über Dioxin im Futtermittel nicht ab. Die Verbraucherinnen und Verbraucher sind verunsichert und fragen zu Recht, welche Lebensmittel noch sicher sind.

 

Das Krisenmanagement der zuständigen Ministerin besteht aus durch Lavieren, Verschieben und Ankündigen. Damit versucht sie zu kaschieren, dass im Bereich der Lebensmittelkontrolle seit fünf Jahren Stillstand herrscht und dass Schwarz-Gelb einseitig auf Massentierhaltung und eine industrialisierte Landwirtschaft setzt. Nun hat die Bundeskanzlerin sie auch bei der Kritik gegenüber Niedersachsen zurückgepfiffen und damit öffentlich im Regen stehen lassen. Es ist Zeit für einen Neuanfang.

 

 

(c) Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen

 

Pressestelle

11011 Berlin

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