12. Grüner Salon Düsseldorf
Gerade ist eine von der Heinrich Böll Stiftung Berlin in Auftrag gegebene Studie erschienen, die belegt, dass Deutschland auch im Vergleich zu anderen Ländern eine durch Ungleichheit und soziale Immobilität geprägte Gesellschaft geworden ist. Da war durchaus einmal anders: In den 1970er und 1980 Jahren hat vor allem die sozialliberale Bildungsreform dafür gesorgt, dass auch Kinder von Nichtakademiker/innen in großer Zahl studieren und sozial aufsteigen konnten, während heute wieder in viel stärkerem Maße Bildung und Aufstiegschancen sozial vererbt werden. Es spricht viel für die These, dass es eher Staaten mit geringeren Einkommensunterschieden – wie die skandinavischen Länder – sind, die sich durch stärkere soziale Mobilität auszeichnen. Wir wollen der Frage nachgehen, was die Ursachen für wachsende Ungerechtigkeit und Immobilität sind. Wenn eine Mehrheit der Deutschen glaubt, dass sich eigene Bildungsanstrengungen und harte Arbeit nicht mehr lohnen, welche Folgen hat dies für das Leistungsprinzip als einem Grundprinzip bürgerlicher Gesellschaften. Sollten Leistung und Einkommen radikal entkoppelt werden z.B. durch ein garantiertes Grundeinkommen. Oder ist es besser, insbesondere durch ein chancengerechtes Bildungssystem die Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass jede und jeder unabhängig von der Herkunft seine Leistungs-)Fähigkeiten entwickeln kann.
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