Liebe Mitglieder der Initiative „Rettet die Bäume“,
ich möchte gerne das aufgreifen, was am Ende Ihres Schreibens steht, nämlich: „Ohne Verzicht wird es nicht gehen, aber dieser Verzicht ist andererseits ein Gewinn an Zuversicht und das Wissen etwas richtig zu machen“. Dieses Statement teile ich. Und ich würde es sogar noch weiter fassen wollen: nämlich nicht nur „etwas“ richtig zu machen, sondern etwas „elementares richtig zu machen“.
In anderen Kontexten wird oft von einer Zeitenwende – einer nötigen Zeitenwende – gesprochen. Und vor dieser stehen wir im Umweltbereich nicht erst seit gestern. Die Zeiten werden widriger und die Zeichen oft düsterer. Nicht nur, dass wir mit Hitze und Dürre zu kämpfen haben. Auch mit heftigen Niederschlagsereignissen, Stürmen, Unwettern. Menschen, Tiere, die gesamte Natur leidet darunter. Dies sind globale Probleme, denn Umweltschutz endet nicht an Stadtgrenzen. Aber lokales angemessenes Handeln und der richtige Umgang mit unseren Ressourcen ist ein wichtiger Baustein in der gesamten Wechselwirkung. Darum ist auch lokales Handeln und örtlicher Umweltschutz so wichtig!
Wir haben als Grüne-Fraktion diese Sorgen seit jeher ernst genommen und betrachten viele Entwicklungen ebenfalls mit Sorge. Wir waren für den Erhalt des Silberahorns in Welper, wir waren dafür, dass der REWE-Markt in Winz-Baak nicht gebaut wird und die Natur dort erhalten bleibt. Wir waren für den Erhalt der Platanen in Welper. Dieser Linie werden wir auch weiterhin treu bleiben. Jegliche Flächenversiegelung ist ein schwerer Eingriff in die Natur und muss sorgfältig abgewogen werden. So z.B. auch bei der Feuerwache Nord. Hier sehen wir den Bedarf und Nutzen, um die Bevölkerung vor Gefahren zu schützen. Bei den zuvor genannten Punkten sahen wir diesen Nutzen nicht.
Wir werden weiterhin unserer grünen Linie treu bleiben. Dies gilt auch für Projekte am Hölterbusch, an der Elfringhauser Straße oder Auf der Knippe/Stadtgrenze Winz Baak/Bochum. Auch bei dem Aufstellungsprozess des neuen Flächennutzungsplanes haben wir uns stets sehr deutlich gegen weitere Flächenverbräuche und für den Erhalt der Flächen ausgesprochen. Seit jeher waren wir gegen entsprechende Versiegelungen und werden es auch weiterhin sein.
Und trotz all der Probleme, passiert auch einiges positives, z.B.:
- Der geplante Beitritt der Stadt Hattingen zum Bündnis Städte gegen Werbeflut und damit der Verhinderung von Papiermüll
- Grünzug E
- Die Maßnahmen zur klimaneutralen Verwaltung bis 2030
- Der Ausbau von Fahrradstraßen und die Verbesserung der Nahmobilität
- Anreize zur Erhöhung der Artenvielfalt
- Hattingen hat grüne Dächer – Gründachförderprogramm für Hattingen
Dies sind nur einige wenige Vorhaben der letzten Monate. Vieles davon ist von uns Grünen initiiert und begleitet worden.
Wir sind uns unserer Verantwortung bewusst und nehmen auch die Stimmen aus der Bürgerinitiative wahr. Ihr Engagement und Beitrag sind wichtig für die Demokratie. Dafür danken wir Ihnen!
Sie leisten einen wertvollen Beitrag für die Diskussion und den politischen Meinungsbildungsprozess. Ihre Ideen und Anregungen, auch die einer außerordentlichen Stadtverordnetenversammlung, werde ich mit in die Fraktion und unseren Ortsverband nehmen.
Gerne suchen wir den Kontakt mit der Initiative und stehen ebenfalls als Ansprechpartner:innen zur Verfügung.
Grüne Grüße
Oliver Degner
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