Schulentwicklungsplan 2006 – 2011 jetzt offiziell vorgelegt

Heftige Auseinandersetzungen darüber begleiteten die Beschlussfassung am 14. Juni 2007 im Rat. Nach Einschätzung von Grüne/FWI handelt es sich um ein Dokument der Entscheidungsangst vor allem der SPD.
Die Zukunft der Hattinger Hauptschule rückte in das Zentrum der Diskussion. Schon im vorgeschalteten Schulausschuss fand eine windelweiche Eierei statt, bei der sich die beiden Fraktionen CDU und SPD nicht festlegen wollten.

Grüne/FWI zeigte in der Folge den Mut zur unpopulären Entscheidung: Die Fraktion stellte den Antrag zur Abstimmung, die Hattinger Hauptschule zum nächstmöglichen Zeitpunkt aufzugeben. SchülerInnen, die diese Schulform überhaupt noch wählen, könnten in der Gesamtschule oder in der Ganztagesschule von Sprockhövel einen Platz finden.

Auch die Sprockhöveler Hauptschule leidet an Auszehrung, denn längst ist von den Eltern erkannt worden, dass ein Hauptschulabschluss bei der Lehrstellensuche oft als diskriminierend gesehen wird.
Besonders unverständlich ist die Haltung der SPD, die mit der „Qualität der pädagogischen Arbeit an der Hauptschule“ argumentierte und diese unbedingt erhalten wollte – so als gäbe es nicht das jahrelange Bemühen gerade der SPD um die Abschaffung des Dreigliedrigen Schulsystems. Im Übrigen ist der SPD der eigene Denkfehler gar nicht aufgefallen: Es ging im Rat der Stadt um eine Strukturentscheidung, nicht um die Beurteilung irgendeiner pädagogischen Qualität.

Grüne/FWI denkt weiter:

Mit der Auflösung der Hauptschule ließe sich das Raumproblem der Förderschule St. Georg lösen, deren Klassen auf zwei Gebäude und eine zusätzliche Dependence in der Heggerfeldschule verteilt sind. Die Kontinuität der Förderschule ist eher gesichert als die der Hauptschule, ein Umzug in die dann frei werdenden Gebäude an der Lessingstraße wäre deshalb sinnvoll.

Darüber hinaus könnten die jetzigen Gebäude der Förderschule an der Schul- und Talstraße entweder anders genutzt oder veräußert werden. Deren hoch attraktiver Standort drängt sich förmlich auf als städtebaulicher Entwicklungsschwerpunkt in der Innenstadt.

Die Mehrheit der Zauderer setzte sich durch: die Entscheidung ist bis 2009 vertagt – ins Wahljahr. Die jetzige Nicht-Entscheidung der SPD ist damit eine taktische Steilvorlage für die CDU im Wahljahr, denn die wird das Dreigliedrige Schulsystem mit Zähnen und Klauen verteidigen!

Stefan Kietz-Borgwardt
GRÜNE/FWI

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