Neuorganisation von Weiterbildung und Kultur

Mit der Neuorganisation von Weiterbildung und Kultur in Hattingen wird der Weg zur Kooperation mit der Stadt Witten eingeschlagen. Grundsätzlich ist dies zu begrüßen. Dies hat die Fraktion Grüne/FWI durch ihre aktive Begleitung der Beratungen im Rat der Stadt Hattingen und durch einen eigenen Vorschlag verdeutlicht. Abgestimmt wurde der Antrag jedoch nicht, da der Verwaltungsbeschluss „weitergehend“ war und eine klare Mehrheit fand.

Kritik von Grüne/FWI findet die Vorgehensweise seitens der Bürgermeisterin Frau Dr. Goch. Eigene Recherchen der Fraktion ergaben, dass der Kultursektor von Witten selbst in einem Umstrukturierungsprozess steckt, dessen Resultat unabsehbar ist. Nach Protesten der Wittener BürgerInnen wurde eine Bürgerwerkstatt eingerichtet, die ein Ergebnis bis 2013 entwickeln soll. Sparzwänge wirken sich in beiden Städten massiv auf das Kulturangebot aus, so dass die Kooperation von beiden aus der Position der Schwäche heraus gestartet wird. Spötter könnten sagen: Der Blind und der Lahme tun sich zusammen, wobei nicht klar ist, welche Stadt welche Rolle übernimmt.

Dennoch – einen Versuch ist die Kooperation wert.

Erhebliche Bedenken von Grüne/FWI richten sich gegen Einzelmaßnahmen, die in diesem Zusammenhang vor allem Hattingen betreffen. Deshalb wurden hierzu eigene Vorschläge eingereicht. Fragwürdig ist z.B. die Verlagerung des Kulturbüros in die Räume des Stadtmuseums in Blankenstein, während gleichzeitig die Museumsleitung komplett abgezogen wird. Fraglich ist nun, wer hier als Ansprechpartner für Witten (die auch nur einen kommissarischen Museumsleiter haben!) fungieren soll. Zumindest vorübergehend sollte wenigstens eine halbe Stelle der Museumsleitung erhalten bleiben, bis sich die Partner aufeinander eingespielt haben. Eine Forderung, die rundweg abgelehnt wurde.

Auch die Volkshochschule Hattingen ist betroffen. Erneut soll eine Zweckverbandslösung geprüft werden. Geradezu treuherzig offen wurde bestätigt, dass ein anderes Ergebnis als 2007 – damals gab es schon eine Prüfung mit abschlägigem Ergebnis – von der Bürgermeisterin gewünscht wird. Weshalb dann noch prüfen?

Grüne/FWI schlug vor, eine aufgabenkritische Untersuchung zu mehr Effizienz vorzunehmen, wobei durchaus auch eine Zweckverbandslösung nicht ausgeschlossen wurde.

Auch diese Forderung wurde ohne Argumentation abgelehnt.

Einzig erfreulich war an dem gefallenen Beschluss, dass unser Vorschlag angenommen wurde, das Alte Rathaus weiterhin als Standort für Kunst und Kultur zu nutzen. Auch die erweiterte gesellschaftliche Nutzung wird nun ermöglicht. Eine Forderung, die vor einem Jahr noch abgelehnt wurde. Damals wollte die Ratsmehrheit das Stadtmarketing-Büro ins Alte Rathaus setzen.

Grüne/FWI wird den gesamten Prozess aufmerksam mit verfolgen. Wir hoffen, dass die Kooperation ein Erfolg wird.

Stefan Kietz-Borgwardt
GRÜNE/FWI

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