Meinungsmache statt Information und Recherche

Die Fraktion Grüne/FWI ist – selbstverständlich – weiterhin für den Erhalt des Frauenbüros innerhalb der städtischen Verwaltung. Etwas anderes hat auch Stefan Kietz-Borgwardt nie geäußert.

Bezug:

WAZ-Artikel vom Freitag, 13.01.2012,

Seite WHN 1 Nr. 11

„Couragiert für Frauen

Der Verband ist empört über Stefan Kietz-Borgwardts (Grüne/FWI) Einschätzung, das Frauenbüro sei überflüssig“

Am Freitag, dem 13. macht die WAZ auf Seite 1 des Lokalteils mit der vorgenannten Überschrift auf und erweckt damit den Eindruck, Stefan Kietz-Borgwardt hätte die Einschätzung vertreten, das Frauenbüro wäre überflüssig. Das hat er so nicht geäußert und das ist auch nicht seine Meinung.

Nur Frau Diana Vöhringer vom Frauenverband Courage hat seine Ausführungen in der Ratssitzung vom 15.12.2011 so verstanden. In der Sache gibt es durchaus weitgehende Übereinstimmung mit der Position von Frau Vöhringer, der es – so wird berichtet – nicht um die Höhe der Dotierung und auch nicht um die akademische berufliche Qualifikation der Stellennachfolgerin geht.

Das Frauenbüro der Stadt Hattingen ist laut Stellenplan ausgestattet mit zwei Stellen, die mit E13 (Stellenumfang 1,00) bzw. E09 (Stellenumfang 0,82) ausgewiesen sind.

Bei der Diskussion im letzten Rat ging es nur um die Stelle der Gleichstellungsbeauftragten, die im Spätsommer 2011 in den Ruhestand getreten ist. Weder wurde angeregt oder beantragt, die Stundenzahl zu reduzieren noch das Frauenbüro in Frage gestellt. Es ging allein darum, ob die – im Vergleich mit anderen Fachbereichsleitenden – sehr großzügig bemessene Besoldung im Rahmen der erforderlichen Neubesetzung nicht dem tatsächlichen Bedarf und den wirtschaftlichen Möglichkeiten unserer Stadt anzupassen wäre.

Angesichts dessen, dass seit Jahren alle anderen freiwerdenden Stellen dem vereinbarten Stellenabbau (100 Stellen in 10 Jahren) unterworfen sind, kann die Anregung an die Bürgermeisterin, hier die Stellendotierung um zwei Stufen (dann auf E11) zurückzunehmen, kaum als grundsätzlicher Angriff auf das Frauenbüro verstanden werde.

Die Fraktion Grüne/FWI hält es für finanziell sachgerecht, diese Kürzung vorzunehmen. Sie meint auch, dass im Hinblick auf die zu erledigende Aufgabe eine Eingruppierung in E11 verdeutlicht, dass hier nicht höchste akademische Abschlüsse erforderlich erscheinen, sondern dass z.B. berufserfahrene Sozialarbeiterinnen und Pädagoginnen als sehr geeignet angesehen werden. Überqualifizierung kann auch schaden.

Schließlich spricht auch die Bezahlung vergleichbarer höchst verantwortlicher Leitungsfunktionen innerhalb der Hattinger Stadtverwaltung für eine solche Eingruppierung der Stelle.

Brigitte Serrano – Frank Staacken

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