Kultur ist Leben. Unser Antrag.

Sehr geehrte Damen und Herren,

Kultur ist Leben. Denn da, wo Kultur ist, sind Menschen. Dort wo Kultur geschaffen wird, schaffen Menschen eine Identifikation mit dem sie umgebenden Raum. Diese Kultur- und Bildungsräume entstehen nicht von alleine; sie sind das Produkt aus Engagement, Kreativität, Willen und – im öffentlichen Raum auch nicht selten – der finanziellen Mittel.

Dabei wird oft auf die Kosten geschaut, ohne den Nutzen zu sehen. Aber lassen Sie es uns anders machen! Lassen Sie uns gemeinsam auf den Nutzen schauen und akzeptieren, dass es nicht kostenlos, aber gewinnbringend sein wird!

Wie könnte der Blick in die Zukunft aussehen? Wir stellen uns vor, dass alle Bevölkerungsanteile, freien Zugang zu spannenden Bildungsprojekten haben, eine weiterhin pädagogisch sehr gute Musikschule vorhanden ist und die Stadt mit einer freien Kulturszene aufwartet, die Mitten in der Gesellschaft verankert ist und im öffentlichen Leben immer wieder zu Begegnungen einlädt.

Die Fördermittel welche mit der von uns vorgeschlagenen Stelle effizient akquiriert werden können, unterstützen diese potentielle Zukunft.

Ich möchte Ihnen mal ein Beispiel nennen. Z.B  das Sonderprojekt „Zukunft: gestalten jetzt“  der VHS. Bei diesem Projekt könnten Im Zentrum der Zukunftswerkstätten Themen oder Fragestellungen stehen, die die Zielgruppe der Kinder und Jugendlichen vor Ort bewegen und die ihnen die Möglichkeit gibt, ihre Anliegen zu verbalisieren sowie gemeinsam nach Lösungsansätzen zu suchen. Es geht also um die BürgerInnenbeteiligung von jungen Menschen!

Die VHS-Fördermittel machen es damit möglich, sich vor Ort noch mehr einzubringen und gehört zu werden! Es heißt immer: den Kindern gehört die Zukunft! Lassen Sie uns ihnen die notwendigen Instrumente gemeinsam in die Hand geben!

Ein weiteres Beipsiel wäre die Musikschule. Es gibt Fördermittel, um das gute bestehende musikalische Angebot weiter auszubauen, z.B. im Projekt Heimat: Musik.  Das Projekt, Zitat: „fördert seit 2016 die kulturelle Teilhabe und Inklusion von Menschen unterschiedlicher Herkünfte, schafft neue Begegnungen und ist daher auch ein wichtiger Beitrag für den gesamtgesellschaftlichen Zusammenhalt. Barrieren und Benachteiligungen aufgrund der Herkunft werden gemeinsam abgebaut, Vertrauen geschaffen und zusammen in Projekten agiert. Auch die Erweiterung des Musikschulangebots, beispielsweise der Instrumentenvielfalt, steht genauso im Fokus wie auch der langfristige Aufbau von relevanten Kooperationen und Netzwerken.“ Hier wird ein wichtiger gesellschaftlicher Beitrag zum friedlichen und respektvollen Zusammenleben geleistet!

Und zu guter letzt finden sich auch bei dem Stadtmuseum oder Stadtbibliothek weitreichende Fördermittel, z.B. bei den Biblitoheksfördermitteln des Landes NRW, um das bestehende Angebot weiter zu modernisieren und den dritten Ort zu stärken. 

Durch die halbe Stelle im Fördermittelmanagement und die halbe Stelle im Veranstaltungsmangement können solche Fördermittel abgerufen werden und dann tatsächlich auch vor Ort umgesetzt werden.

Denn: Wir alle wollen eine lebendige Kultur- und Bildungslandschaft. Diese zu erhalten, ist unser aller Interesse. Wir dürfen aber nicht den gleichen Fehler machen wie bei unseren Gebäuden. Hier haben iwr viel zu lange gewartet und es ging im wahrsten Sinne des Wortes an die Substanz. Wir wissen, wie es um unsere Gebäude steht. Diese Entwicklung dürfen wir im Kultur- und Bildungsbereich nicht wiederholen. Durch Corona erst recht nicht!

Vieles – gerade bei Kindern und Jugendlichen musste auf der Strecke bleiben und wir müssen jetzt handeln, wenn wir unseren Bürgerinnen und Bürgern die Chance geben wollen, Kultur und Bildung auch noch in zwei Jahren genießen zu können. Kinder, Jugendliche und Erwachsene: sie alle profitieren von den Fördermitteln. Denn sie schaffen den nötigen Freiraum, um interessante Angebote zu gestalten, Menschen zusammenzubringen, gemeinsam zu lernen und auch Freude am Schaffen und Staunen zu finden. 

Dies wird auch durch das hohe Engagement der MitarbeiterInenn in unserer Stadt getragen.  Diese sind mit vielfältigen und immer größer werdenden Aufgaben bei steigender Komplexität konfrontiert und benötigen ein zukunftsicheres Fundament. Viel zu viel haben wir in diesen Bereichen bisher gekürzt und nur wenig kompensiert.

Lassen Sie es mich zum Ende noch einmal klar auf den Punkt bringen:

Die vorgeschlagene Stelle dient dem Ziel zum Ausbau der sicheren, zukunftsorientierten und starken Kultur- und Weiterbildungslandschaft. Es können Fördermittel zielgerichtet akquiriert werden, wodurch die Innovationsstärke, Qualität und die Angebotsbreite in diesem Bereich noch einmal deutlich erhöht werden kann. Zudem werden die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aktiv durch den halben Stellenanteil im Veranstaltungsmanagement in der täglichen Arbeit entlastet, was ebenfalls zu einer weiteren effizienten Arbeitsweise beiträgt.  Dies kommt all unseren BürgerInnen und Bürgern auf vielfältigem Wege direkt zu Gute: in der Stadtbibliothek, in der VHS, dem Stadtmuseum, in der Musikschule und durch freie Kulturschaffende. Kulturelle Bildung soll zu kritischem Denken anregen, was die Grundlage für ein selbstbestimmtes Leben und eine demokratisch-pluralistische Gesellschaft ist. Diesen Zielen schließen wir uns an und bitten um ihre Zustimmung.

Oliver Degner

Es gilt das gesprochene Wort.

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