Die FDP ist aufgewacht!

Die FDP ist aufgewacht! Jetzt hat die Fraktion gemerkt, dass die verkürzte Schulzeit (G 8) eine organisatorische und räumliche Infrastruktur für den Ganztagsunterricht an Gymnasien erfordert.
Aber: Der Antrag der FDP im Schulausschuss kommt zu spät – die Hattinger Gymnasien und Verwaltung arbeiten bereits an einem Konzept für Nachmittagsunterricht.

Es hilft nichts, wenn die FDP bei der Einführung des Ganztagsunterrichts an den Hattinger Gymnasien mit ihrem Antrag im Schulausschuss Aktivität vortäuscht. Die Fehler bei der Umsetzung der verkürzten Schulzeit auf 8 Jahre (G 8) können dadurch nicht verborgen werden. Vor 3 Jahren fasste die CDU/FDP-Landesregierung den politischen Entschluss zu G 8, doch erst jetzt wird die erforderliche Strukturveränderung in aller Eile nachgeholt: Lehrpläne liegen heute noch nicht vollständig vor. Die Schulbuchverlage erhielten jüngst den sinnigen Vorschlag von der Kultusministerin Sommer (CDU), sie sollten doch das in den neuen Büchern weglassen, was den Herausgebern nicht so wichtig erscheine. Und jetzt wird vor Ort erkannt, dass „organisatorische und räumliche Voraussetzungen“ (Gratzel, FDP) für den Unterricht am Nachmittag notwendig sind. Mit diesem Sachverhalt setzen sich die beiden Gymnasien in Hattingen (auch ohne Antrag der FDP) schon lange auseinander. Der Gipfel im Antrag der Hattinger FDP ist jedoch der Hinweis auf die „erhöhte Bildungspauschale“ des Landes. Nach erklärter Politik von CDU und FDP sollen diese Mittel vor allem für die Rettung der Hauptschulen fließen. Obwohl erkennbar ist, dass die Hauptschulen auf Dauer nicht mehr haltbar sind, weil Eltern ihre Kinder nicht mehr dorthin schicken. Gleichzeitig sollen die auf Hattingen abfallenden 1,4 Mio € für Kindertageseinrichtungen verwendet werden, bei gleichzeitiger Kürzung der Investitionszulage. Diese Widersprüche muss die Hattinger FDP mit ihrer Landesregierung abklären, denn das Geld kann man nur einmal ausgeben.

Stefan Kietz-Borgwardt
GRÜNE/FWI

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