Bredenscheid-Mitte – wer will die eigentlich?

Längst glaubte man die Idee vergessen, die Wiesen zwischen den beiden Teilen Bredenscheids zuzubauen. Der von der SPD 1999 durchgesetzte Beschluss, Bredenscheid zusammenwachsen zu lassen führte 2001 zu einem Planungswettbewerb, dessen Ergebnisse allesamt niemanden so recht erfreuen konnten. Seit 2002 ruhte deshalb die ganze Angelegenheit und Grüne/FWI hoffte, dass es dabei bliebe.

Im Juni 2007 tauchte die Idee Stadtentwicklung Bredenscheid-Mitte wieder auf (die lange Zeit von 5 Jahren, in der sich nichts bewegte, spricht für die „Begeisterung“, mit der die Bauverwaltung das Projekt betrachtet). Es war deshalb nicht verwunderlich, dass Stadtverordneter Dr. Seebold namens der SPD die Weiterführung mit den Worten begrüßte: „…Wir sind gehalten, diese Planung weiterzuführen…“

Grüne/FWI fragt sich, wer denn das wohl sei, von dem die „SPD gehalten ist“. Im Ausschuss blieb diese Nachfrage unbeantwortet.

Immerhin geht es um 100 Gebäude, die in die Freifläche gebaut werden sollen. Verknüpft wird die Baumaßnahme mit der Planung eines Sportfeldes, wodurch sicherlich mancher Widerstand verringert werden kann.

Probleme sieht Grüne/FWI nun an zwei Punkten:

Die Wohnungsbedarfsprognose für Hattingen legt den Gedanken nahe, vorsichtiger mit bestehenden Freiflächen umzugehen. Der demographische Wandel kann in wenigen Jahren zu einem Überhang von Wohnraum In Hattingen führen.

Eigentlicher Knackpunkt ist jedoch das komplizierte und teuere Umlegungsverfahren, das notwendig ist angesichts der ungünstigen Grundstückszuschnitte. 18 Eigentümer müssen aus einer Grundstücksverteilungsmasse adäquat bedient werden, ein Verfahren, das mit Sicherheit zu Komplikationen führt. Die Stadtverwaltung sieht sich zumindest außer Stande, die Umlegung vorzunehmen und soll nun ein Fachbüro damit beauftragen. Die Kosten dafür betragen geschätzte 100.000 €! Die Stadt müsste dafür zunächst in Vorkasse treten, erst Jahre später würde das Geld zurückfließen.

Im Juni konnte Grüne/FWI die Entscheidung zunächst noch aufhalten und vertagen. Verhindern lässt sich die fragwürdige Entwicklung jedoch kaum.

Stefan Kietz-Borgwardt
GRÜNE/FWI

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