Bericht aus dem Stadtentwicklungsausschuss vom 11.09.2012

Erweiterung von „Ludwigstal II“ – Verwaltung zieht Vorlage zurück

„Genug ist nicht genug“ – oder nun doch?

Überraschend zog die Stadtverwaltung in der Sitzung des SEAs die Vorlage zur Erweiterung des Gewerbegebietes „Ludwigstal II“ zurück. Zuvor hatte sie vorgeschlagen, die Gewerbeflächen um 90 Meter nach Osten in die Grünfläche hinein auszudehnen.

Doch nun wurde offenbar Widerstand in den Reihen der Ratsvertreter befürchtet.

Schon 2008 wagte die Verwaltung einen ähnlichen Vorstoß zur großräumigen Erweiterung, der mit einem Kompromiss zugunsten einer ansässigen Firma endete. Wunsch des SEA war damals, dass es zum Schutz von Anwohnern keine weiteren Gewerbeflächen dort geben sollte.

Mit der „Gewerbeflächenbedarfsprognose 2010“ geriet das Gelände allerdings später erneut in den Fokus. Der aktuell vorgelegte neue Plan der Verwaltung sieht nun eine noch größere Fläche für Gewerbe vor; ein Investor hat nach Bekanntwerden der Ratsvorlage schon Begehrlichkeiten angemeldet.

Die Fraktion Grüne/FWI lehnt die Erweiterung der Gewerbeflächen dort ab. Verweise auf die Notwendigkeit zur Schaffung bzw. Ansiedlung neuer Arbeitsplätze, wie sie seitens der Wirtschaftsförderung immer wieder ins Feld geführt werden, vermögen die Abwägung der konkurrierenden Belange nicht zugunsten einer Ausweitung der Gewerbefläche an dieser Stelle zu entscheiden. Die Bebauungsmöglichkeiten sind derart groß dimensioniert, dass angrenzende Bewohner erheblich beeinträchtigt werden. Und die ökologischen Folgen wären gravierend: Überplant werden ein Feuchtbiotop sowie Ackerflächen.

Begründet wird der Flächenbedarf mit der linearen Hochrechnung des Flächenverbrauchs bei den Gewerbeflächen der letzten Jahre. Demzufolge wird eine quantitative Jahresrate festgelegt. „Die simpelste Form einer Bedarfsplanung, die die Begriffe qualitatives Wachstum und Nachhaltigkeit schlicht negiert“, kommentiert Grüne/FWI.