Antrag zum Schutz vor Extremwetter am Parkplatz an der August-Bebel-Straße

Unsere Fraktion von Bündnis 90 / DIE GRÜNEN im Hattinger Rathaus stellt für den Ausschuss für Umwelt, Mobilität und Klimaschutz am 13.11.2024 zur Drucksache 246/2024 den folgenden Antrag:

  1. Die Verwaltung wird beauftragt, bei der geplanten Neugestaltung des Parkplatzes an der August-Bebel-Straße L705 südlich des Hochbunkers Rigolen zur verbesserten Regenwasserbewirtschaftung einzubauen und die Prinzipien einer Schwammstadt zu berücksichtigen. Ziel ist eine möglichst natürliche Versickerung und Speicherung von Niederschlagswasser vor Ort, um sowohl dem Klimaschutz als auch dem Hochwasserschutz gerecht zu werden.
  2. Die Neuplanung ist dem Ausschuss für Umwelt, Mobilität und Klimaschutz spätestens bis zur Sommersitzung des Ausschusses 2025 zur Entscheidung vorzulegen. Bis zur erneuten Überarbeitung sind die bisherigen Planungen/Maßnahmen zu pausieren.

Begründung:
Durch die Einbindung von Rigolen und die Berücksichtigung der Schwammstadt-Prinzipien[1] wird ein nachhaltiger Beitrag zur Klimaanpassung und zum Schutz vor Extremwetter geleistet. Die zunehmende Häufigkeit und Intensität von Starkregenereignissen und lang anhaltenden Trockenperioden stellt unsere Städte vor neue Herausforderungen. In den letzten Jahren kam es deutschlandweit, auch in unserer Region und auch in Hattingen, vermehrt zu Überflutungen und Schäden durch Starkregen. Die damit verbundenen Kosten und Risiken verdeutlichen den Handlungsbedarf für eine vorausschauende Planung in der Stadtentwicklung. Insbesondere bei der Neugestaltung von Plätzen ist es von immenser Bedeutung, diese Entwicklungen, hier Starkregen, mit in die aktuellen Planungen miteinfließen zu lassen.

Rigolen – unterirdische Speicherkammern, die Regenwasser aufnehmen und langsam in den Boden abgeben – ermöglichen es, Niederschlagswasser gezielt vor Ort zu versickern und zu speichern. Diese Speicherung wirkt gleichzeitig der Überlastung von Kanalisation und Entwässerungssystemen entgegen und reduziert das Risiko von Überschwemmungen in Wohngebieten und auf Verkehrsflächen.

Es gilt, Hattingen noch widerstandsfähiger gegen Klimaveränderungen zu gestalten und sich den Wetterereignissen frühzeitig anzupassen. Neben der Wasserrückhaltung trägt eine Schwammstadt dazu bei, das Mikroklima zu verbessern, indem Feuchtigkeit in den Boden gelangt und die Verdunstungskühle an heißen Tagen erhöht wird. Solche Maßnahmen sind entscheidend – auch um die Hitzebelastung in städtischen Gebieten zu reduzieren – und auch in trockenen Phasen ein ausgewogenes Stadtklima zu fördern.

Robert Dedden / Oliver Degner


[1] Mulden-Rigolen-System der Hattinger Straße | Stadt Bochum