Bericht aus dem Umwelt-Verkehrs-und Feuerschutzausschuss vom 7.02.2012

Punkt 3 der Tagesordnung: Antrag Grüne/FWI

„Maßnahmen zum Schutz der Natur im Bereich des Stillwassers der Ruhr zwischen Birschels Mühle und Haus Weile“

Zur Erinnerung: Wir sind der Ansicht, um die Natur (an Land und im Wasser insbesondere geht es um das Seerosenfeld auf der rechten Seite vom Steg aus gesehen) zu schützen, möge die Verwaltung einen anderen Einstieg für die gewerbetreibenden Kanuvermieter finden. Vorschlag von uns: der Steg an der Hundeauslaufwiese wäre eine Ausweichmöglichkeit.

Die Verwaltung prüfte den Antrag und kam zu der Erkenntnis, dass am alten Ruhrarm „keine schützenswerte Ökologie“ bestehe und man deshalb alles so belassen soll wie es ist, also: Einstieg bleibt für alle der Steg dort am alten Ruhrarm.

In dieser Sitzung sprach ich mich, Mitglied in diesem Ausschuss, vehement gegen eine weitere Nutzung an dieser Stelle aus und gab noch einmal meine Bedenken FÜR EINE SCHÜTZENSWERTE ÖKOLOGIE zu Wort: Ich betonte “es handelt sich hier um einen Stillwasserbereich in einem Fließgewässer und ist wichtig, im einzelnen als Laichplatz für Fische, Amphibien, Lebensraum für Jungfische, Nahrung u. Brutplatz für Vögel (z.B. Haubentaucher) Winterlebensraum für Zwergtaucher, für viele Entenarten, die Libillenarten wie das große Granatauge sind angewiesen auf die Seerosenbestände (Eierablage, Schlaf im Winter)“

„Zuerst einmal müssen wir dieses Terrain schützen und zwar schnell.“ Aus diesem Grund wurde von uns folgender Antrag eingebracht:

Die Verwaltung wird beauftragt, geeignete Schutzmaßnahmen (wie z.B. eine Baumkette, Boje etc.) und eine Infotafel bei den zuständigen Behörden zu beantragen.

Dieser Antrag wurde nach Diskussion einstimmig so angenommen.

Der weitere Antrag von uns: Die Verwaltung wird beauftragt, weitere mögliche Einstiegstellen bis zum Herbst zu prüfen und möglichst keine weiteren Genehmigungen an weitere Gewerbetreibende auszugeben – dieser Antrag fand keine Mehrheit. – Sehr schade.

Wir hoffen sehr, dass die Behörden schnell (vor Beginn der Kanusaison) einer Schutzvorrichtung um die Seerosenbestände herum zustimmen. Damit wäre zuerst einmal geholfen und dann muss man weitersehen, vielleicht wäre ja auch der Platz unten bei Wallbaum eine Möglichkeit, dort in Zukunft Wassersport zu betreiben und hier einen neuen Steg zu errichten. Alles ist möglich, wenn man es nur will.

Wir bleiben dran – alle weiteren Entwicklungen lesen Sie in Zukunft immer hier auf dieser Seite!

Brigitte Serrano

Grüne/FWI

Punkt 4 der Tagesordnung – Aufgaben im Fachbereich 60 –Abteilung Umweltschutz

Wie aus der WAZ bereits zu erfahren war, reduziert die Stadt ihre bisherigen zwei festen Stellen im Bereich Umweltschutz: Dr. Kiesewetter wurde zum neuen Vorsitzenden des Personalrates gewählt und hat sich ab sofort dafür freistellen lassen. Herr Paul Müller bleibt mit 34,5 Stunden im Amt – davon 50% mit Aufgaben im Friedhofswesen (Was dann vor Ort übrig bleibt, kann jede/r selbst ausrechnen.).

Wir gaben uns damit nicht zufrieden und stellten deshalb den folgenden Antrag.

Ergänzend zur Vorlage beschließen die Ausschussmitglieder:
In Abweichung zu den Ausführungen der Verwaltung werden die bisherigen Aufgaben im Bereich Umwelt weiterhin im Umfang mindestens einer Stelle von der Stadt Hattingen als Ansprechpartner durchgeführt.

Leider stimmten diesem Antrag keine der anderen Parteien zu. Das stand zu befürchten. Dabei macht gerade die Auseinandersetzung um den Tagesordnungspunkt 3 noch einmal deutlich, wie wichtig für Bürger/innen, Verwaltung und Politik ein/e Ansprechpartner/in für Umweltbelange vor Ort ist. Da wird sich wohlmöglich noch einiges zum schlechten verändern. Leider.
Zur Kompensation wird nun nötig sein, von Seiten der Politik und der Hattinger Bürger/innen zu informieren und, wo nötig, auch streitbar zu widersprechen bzw. einzufordern.

Brigitte Serrano und Tönnies Meyerhoff-Rösener /Grüne/FWI Hattingen

Verwandte Artikel