Bericht aus dem Haupt-und Finanzausschuss vom 12.06.2012

„Was das Wetter nicht schafft, das schaffen wir mit steigenden Eintrittspreisen“ – befürchtet die Fraktion Grüne/FWI angesichts des Vorschlags der Verwaltung. Überzogene Eintrittspreise verstärken nur den Besucherschwund in den städtischen Bädern. Der Kämmerer argumentiert mit der Einhaltung der Vorgaben des Haushalts. Dort ist eine weitere Einsparung von 10.000 € vorgesehen, deshalb die deutliche Erhöhung der Eintrittspreise.

Das ist zu schematisch gedacht, der Einfalt schlichter Preiserhöhung stellte deshalb die Fraktion im Haupt- und Finanzausschuss einen differenzierten 6-Punkte-Antrag vor, der auch strukturelle Aspekte erfasst.

Die Einzeleintrittspreise sollen so bleiben wie sie sind, diese sind eh schon hoch genug.

Bei den Geldwertkarten im Hallenbad wird der Rabatt aber von 15% auf 10% reduziert. Dadurch kann eine gewisse Mehreinnahme erfolgen, die aber den Einzelnen nicht sehr trifft.

Auch die Zehner- und Dreißigerkarten im Freibad sollen unverändert bleiben.

Die 2011 eingeführte Halbjahreskarten und Saisonkarten für 120 € haben sich als Flop erwiesen. Im Freibad waren es gerade mal 16 Karten, im Hallenbad sogar nur 5, die verkauft wurden.

Vorschlag Grüne/FWI: Reduzierung auf 95 €.

Durch den geringen finanziellen Abstand zur Dreißigerkarte (75 €) überlegt sich mancher, ob er nicht gleich eine Saisonkarte nehmen soll. Außerdem sind 95 € sicherlich nicht so abschreckend wie die geforderten 120 €, die bei schlechtem Wetter kaum „abzuschwimmen“ sind.

Auch eine neugestaltete finanzielle Beteiligung der Schwimmsportvereine soll durch die Verwaltung geprüft werden. Zum Teil gibt es diese schon, aber immerhin stehen den Vereinen aufwändig renovierte Bäder zur Verfügung. Hier eine gerechte Lösung zu finden ist sicherlich schwierig, aber die Verwaltung sollte darüber wenigstens einmal nachdenken.

Als wesentlicher Kostenfaktor wird von der Fraktion der „Warmbadetag“ eingeschätzt. Das Wasser des Hallenbads Holthausen wird jede Woche samstags auf 30 C. hochgeheizt. Damit das Wasser montags für die Schwimmvereine nicht zu warm ist, wird es durch Filterspülung wieder beschleunigt abgekühlt. Ein kostenintensives Temperatur-Jojo, das in vielen Gemeinden abgeschafft wurde.

Die Fraktion beantragte deshalb, den Wasser- und Energieeinsatz genau zu kalkulieren und den Ertrag durch Eintrittsgelder gegenzurechnen. Wenn der Warmbadetag nicht ganz aufgegeben wird, könnte er ja in ein kleines Bad verlagert werden.

Angesichts der Grünen/FWI Vorschläge waren die anderen Fraktionen und die Verwaltung leicht verblüfft bis ratlos. Die Bürgermeisterin fragte nur, weshalb wir mit diesen (guten?) Ideen nicht früher gekommen seien. Manchmal brauchen die Gedanken etwas Reifezeit, aber Grüne/FWI macht dann wenigstens sinnvolle Vorschläge.

Ende der Debatte: Auch die anderen Fraktionen wollen nun im Sinne unseres Antrags genauere Informationen haben, eine Entscheidung muss also verschoben werden in den Herbst.

Durchaus ein politischer Erfolg finden wir.

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